Eröffnung, 29. März 2011, 18.30 Uhr
Ausstellung, 30. März – 20. Mai 2011
Das Werk Július Kollers handelt von der Alltagsrealität, die sich in einer Öffentlichkeit artikulierte, welche staatlicher Aufsicht und Kontrolle unterworfen war. Damit steht es in scharfem Kontrast zur Privatperson Kollers. Dieses Phänomen findet sich parallel auch in den Œuvres anderer Konzeptkünstler aus der Tschechoslowakei, Ungarns, Polens, Rumäniens und dem Rest des ehemaligen Ostblocks. Wie Zdenka Badovinac schreibt, mussten diese Künstler*innen nicht selten die Rolle von Kunsthistoriker*innen und Archivar*innen übernehmen. Viele von ihnen schrieben auch programmatische Texte und Manifeste. Kollers Interesse am Alltag und an öffentlichen Belangen führte ihn unmittelbar zum Sammeln von Zeitungsausschnitten und -bildern. Das Ergebnis dieser seiner Suche nach „unidentifizierbaren Objekten“ und deren Archivierung ergänzt die Dokumentation seiner Konzepte und Aktionen maßgeblich.
Július Koller (* 1939 in der Slowakei, † 2017).
www.juliuskollersociety.org
Kuratiert von Christian Kravagna und Hedwig Saxenhuber.