Ines Doujak — Siegesgärten

Eröffnung, 12. Oktober 2006, 19 Uhr
Ausstellung, 13. Oktober – 1. Dezember 2006

„In einem Beet auf wackeligen Beinen präsentierte Ines Doujak eine kleine Naturlandschaft. Viele bunte collagierte Samentüten stecken darin und sind Gegenstand von Doujaks Siegesgärten, die die neokoloniale Praktik der ‚inneren Landnahme‘ – nach der ‚äußeren Landnahme‘ des Kolonialismus – untersuchen: Die ästhetische wie ethische Vielfalt des Lebens wird zu einem Faktor der ökonomischen Wertschöpfung und die Kapitalisierung wirkt sich zerstörerisch auf die lokalen Gemeinschaften aus. Biopiraterie ist das Thema: Die Aneignung von Natur und das Wissen um deren Nutzung werden gegenwärtig durch transnationale Konzerne betrieben – und zwar ohne Zustimmung und finanzielle Entschädigung. Marktwirtschaftliche Interessen lassen das nicht zu. Auch die botanischen Gärten arbeiten mit Ressourcen und machen sie zu kommerziellen Zwecken nutzbar. Der erste teilweise patentierte Mensch hat genauso wenig Rechte auf Gewinnbeteiligung.“ (Auszug aus dem gleichnamigen Künstlerbuch, Schlebrügge Editor)

Ines Doujak (* 1959 in Österreich) lebt und arbeitet in Wien.
www.inesdoujak.net

Kuratiert von Christian Kravagna und Hedwig Saxenhuber