Eröffnung, 8. April 2025, 18 Uhr
Ausstellung, 9. April – 23. Mai 2025
Olena Newkryta beschäftigt sich mit den soziopolitischen, historischen und materiellen Aspekten von Räumen, Bildern und technologischen Infrastrukturen. In ihren Werken legt sie einen Fokus auf die Komplexität sozialer Gefüge sowie auf gemeinschaftliche Formen der Wissensproduktion. Dabei interessieren sie insbesondere asymmetrische Verteilungen von Arbeit, Wissen und Macht vor dem Hintergrund der techno-sozialen Durchdringung unserer Welt und deren physischen, emotionalen und psychologischen Auswirkungen auf das Leben aller.
Ihre audiovisuelle Installation im Kunstraum Lakeside umfasst neue Arbeiten, die sich den Bildern widmen, die der Künstlerin zufolge, „als Infrastrukturen bei der Produktion von wissenschaftlichem Wissen sowie algorithmischen Realitäten dienen“. Konkret untersucht Newkryta Bildpopulationen, die bei der automatisierten Beobachtung unseres Planetensystems und dessen Interpretation im Rahmen von Machine-Learning-Prozessen Verwendung finden. „Indem ich zum Himmel hinauf und auf die Erde herabschaue, indem ich in die Vergangenheit reise und einen Blick in die Zukunft werfe, versuche ich zu erfassen, wie diese Bilder die Welt gestalten und auf sie einwirken. Wie bestimmen sie, was gesehen und in der Folge gewusst werden kann? In welchem Zusammenhang stehen sie mit zeitgenössischen Formen der Ausbeutung und der (kolonialen) Geschichte der Extraktion? Und bergen sie das Potenzial, starre Wissenssysteme und technologische Anwendungen zu sprengen?“
Mit der letzten Frage zielt Olena Newkryta auf das Potenzial der Störung, die latent in jeglichen Prozessen der Bild- und Wissensproduktion vorhanden ist. Für sie ist der Glitch letztlich „der Feststoff, der porös wird, das Unbekannte, das in den Datensatz eindringt, die Wolke, die die Sicht verunreinigt.“
Olena Newkryta (* 1990 in der Ukraine) lebt und arbeitet in Wien.
www.olenanewkryta.com