Eröffnung, 4. Februar 2025, 18 Uhr
Ausstellung, 5. Februar – 21. März 2025
Ausgehend von architekturhistorischen Analysen beschäftigt sich Maruša Sagadin mit räumlichen und zugleich gesellschaftlichen Ein- und Ausschlüssen. Dabei fokussiert sie auf die Uneindeutigkeit von Raumkategorien und die damit in Verbindung stehenden Nutzungsformen. Sie schafft skulpturale Werke, die Räume sowohl akzentuieren als auch für verschiedenartige Nutzungen öffnen. Damit verschieben ihre künstlerischen Setzungen die Grenzen zwischen öffentlichem und privatem Raum und etablierte Codes für die Rezeption von Kunstwerken werden unterlaufen.
Der Kunstraum Lakeside, eine Örtlichkeit, die nur zu bestimmten Zeiten besucht werden kann, aber aufgrund ihres großen Schaufensters für das Publikum zu jeder Tageszeit einsehbar ist, inspirierte Sagadin, die Durchdringung von öffentlichem und privatem Raum weiter zu erproben. Sie konzentriert sich dabei auf das Medium Papier, das aus dem öffentlichen Raum stammt, nämlich gebrauchte Werbeplakate, die sie übermalt und zu „Bildobjekten“ zusammengeklebt. Mit Aluminiumfolie an den Rändern verstärkt und so in Form gebracht, erinnert das im Ausstellungsraum positionierte Papier an Strukturen wie Jalousien, Vorhänge, Klimageräte, Geländer, Regenrinnen oder Brunnen. Als neue Infrastrukturen für den Innenraum treten die Papierarbeiten mit den vorhandenen architektonischen Formen in Dialog.
Die gewählten Materialien und Farben führen die Öffnung des Raums auf einer zeitlichen Ebene weiter: Das wiederverwendete, scheinbar obsolet gewordene Papier tut doch seinen Dienst, Alternativen zum Jetzt zu präsentieren. Diese wirken wie „futuristische Visionen“, allerdings, so die Künstlerin, „ohne Anspruch auf Nachweltlichkeit“ zu erheben.
Maruša Sagadin (* 1978 in Slowenien) lebt und arbeitet in Wien.
www.sagadin.at