Statement #22 | Elke Auer & Daniel Hafner — Modern People

Performance, 20. Juni 2023, 19 Uhr

Als algorithmisches Improvisieren lässt sich Elke Auers und Daniel Hafners Performance Modern People beschreiben: Eine Form der Improvisation, bei der zwar Körperbewegungen, Blicke, Gesten und die Interaktion mit dem materiellen Umfeld in Echtzeit durchgeführt werden, die aber gleichzeitig von einem von den Künstler*innen entworfenen Algorithmus – einem System aus Regeln und Anweisungen – bestimmt wird. „Die fortlaufende Bewertung des Prozesses...

Statement #21 | Sven Bergelt — @basjanader_#I’mtstty

Performance, 13. Juni 2023, 19 Uhr
In Kooperation mit Paula-Marie Kanefendt
Open Space ab 17 Uhr

In @basjanader_#I‘mtstty untersucht Sven Bergelt emotionale, affirmative und kommunikative Momente der menschlichen Existenz, die durch Videos auf YouTube gleichermaßen hervorgerufen wie zur Schau gestellt werden – ein ambivalentes Spiel. Ausgangsmaterial der Vortragsperformance im Kunstraum Lakeside und des gleichnamigen Künstler-Archivs sind über 100 im Internet veröffentlichte Nachahmungen des Films I‘m too sad to tell you (1971) des niederländischen Künstlers Bas Jan...

Statement #20 | AG Minimales Reisen — Parallelprotokolle

Projektpräsentation, 25. Jänner 2023, 14 – 18 Uhr
Performance, 25. Jänner 2023, 17 Uhr

„in der alten kunst werden alle bücher in der gleichen weise gelesen.
in der neuen kunst erfordert jedes buch eine andere art zu lesen.“*
Schon vor knapp einem halben Jahrhundert machte der Künstler, Schriftsteller, Herausgeber und Buchhändler Ulises Carrión in seinem Manifest Die neue Kunst des Büchermachens zum Thema, dass jedes Künstler*innenbuch eine spezifische Art der Betrachtung herausfordert....

Statement #19 | Rilaben/Paz — Dear Lucy

Performative Installation, 17. Jänner 2023, 15–19 Uhr

Von den Enkeln zu den Großeltern, von Afrika nach Europa, vom Menschen zu mehr-als-menschlichen Lebewesen: Dear Lucy ist ein performatives Projekt über die vielfältigen Verbindungslinien zwischen persönlicher und kollektiver Geschichte sowie zwischen der Präsenz des Körpers im Jetzt, seiner Herkunft aus der Vergangenheit und seiner Ausrichtung auf die Zukunft hin. Die in Italien aufgewachsenen Künstler*innen Rilaben/Paz gehen mit diesem Projekt...

Statement #18 | Marie-Andrée Pellerin — Speculative Keys

Performance, 21. Juni 2022, 19 Uhr
Anschließendes Gespräch mit Sebastian Mühl
Open Space ab 17 Uhr

Speculative Keys ist eine Zusammenführung einer Videoarbeit sowie Soundperformance als zwei Manifestationen eines langfristig angelegten Forschungsprojekts, das sich mit dem Konzept der Sprachfluidität in der Science-Fiction-Literatur befasst. Mit dem Titel bezieht sich Marie-Andrée Pellerin einerseits auf Science-Fiction-Literatur, die versucht, spekulativ neue soziale Beziehungen zu entwickeln und Kommunikationsakte mit radikal unterschiedlichen Lebewesen zu vollführen, und andererseits auf das Werkzeug der Performance,...

Statement #17 | Eva Engelbert — Auch beim Stehen in Bewegung bleiben

Performative Lesung, 14. Juni 2022, 19 Uhr
Anschließendes Gespräch mit Sebastian Mühl
Open Space ab 17 Uhr

Die Beschäftigung mit Geschichtsschreibung ist ein wichtiger Ausgangspunkt von Eva Engelberts künstlerischer Auseinandersetzung mit den materiellen und räumlichen Bedingungen unserer Gesellschaft. Mit Skulpturen, Installationen und architektonischen Interventionen stellt die Künstlerin zur Diskussion, wessen Geschichte geschrieben wird und welche alternativen Geschichten tradiert werden. Die explizit politischen Implikationen ihrer Herangehensweise verknüpft sie mit kunstimmanenten Fragestellungen nach den formal-ästhetischen Voraussetzungen ihrer Kunstproduktion.

Statement #15 | Eva Seiler & Johanna Tinzl — Beyond Future

Ausstellung, 14. Dezember 2021 – 18. Jänner 2022
Filmscreening, 18. Jänner 2022, 18:30 Uhr

So hold me, Mom, in your long arms
So hold me, Mom, in your long arms
In your automatic arms
Your electronic arms
In your arms
So hold me, Mom, in your long arms
Your petrochemical arms
Your military arms
In your electronic arms
Laurie Anderson, O Superman, 1982

Statement #14 | Guilherme Maggessi & Rafał Morusiewicz — Duration Trouble (In the Meantime of a Wormhole #1)

Performances, 16. November 2021, 18 und 19 Uhr
Open Space ab 16 Uhr

„Der Gedanke an Zukunft impliziert“, so Guilherme Maggessi und Rafał Morusiewicz, „immer einen Horizont“. Für seine Performance im Kunstraum Lakeside entwirft das Duo in einem transmedialen Experiment Zukunftsfabulationen, die sich aus verschiedenen theoretischen Zugängen zur Zukunft speisen, wie etwa José Esteban Muñoz’ queerer Utopie oder Wendy Hui Kyong Chuns „Zukunft als (eine) Erinnerung“. Während ersterer auf das Adjektiv „zukünftig“ als...

Statement #13 | Anna Bochkova — Philosophie der gemeinsamen Sache

Workshops, 2. September 2021, 14–18 Uhr
Eröffnung, 2. September 2021, 19 Uhr
Ausstellung, 3. – 10. September 2021

Ausgehend von einer langjährigen Recherche zur Ideenwelt des russischen Kosmismus, jener avantgardistischen Denkrichtung an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, die Philosophie, Geistes- und Naturwissenschaften verband, präsentiert Anna Bochkova im Kunstraum Lakeside eine Auswahl von Skulpturen. Fragile Formen sind zu sehen, die ob ihrer mit Papiermaschee überzogenen Gitterstruktur und der transparenten Materialien so leicht scheinen, dass sie die Existenz...

Statement #12 | Verlag für Handbücher — Sicheres Arbeiten

Performative Setzung, 1. Juli 2021, 16–20 Uhr

Betriebsanleitungen, Gebrauchsanweisungen, technische Dokumentationen, Dienstanweisungen, Packungsbeilagen oder Komplettlösungen … solche und ähnlich pragmatische, an Effizienz orientierte Druckwerke sammelt der von Anna Schiefer, Björn Kühn und Oliver Kraft 2014 in Stuttgart gegründete Verlag für Handbücher. Selbst erklärtes Ziel ist es, entlang des Mediums von Künstler*innenbüchern „Mechanismen der Veränderbarkeit“ zu untersuchen und dabei „Labor des Funktionierens“ zu sein. Darüber hinaus veröffentlicht das...

Statement #11 | Ernst Logar — Crude Oil Experiments

Performative Setzung, 6. Mai 2021, 15–19 Uhr

Die Welt wurde im 20. Jahrhundert durch das Erdöl grundlegend verändert. Diese Transformation betraf sämtliche Lebensbereiche und reichte von der Massenmobilität über die Art der Nahrungsmittelproduktion bis hin zum Einsatz von Polymeren und Kunststoffen für Konsumartikeln wie Kosmetika und Kleidung. Doch die Allgegenwart von Erdöl im Alltag fand kaum Niederschlag im kulturellen Imaginären. Erst im 21. Jahrhundert wird unsere Abhängigkeit...

Statement #10 | Ernst Miesgang — Nah dran

Performative Setzung, 15. – 18. Juni 2020
Präsentation, 19. Juni – 8. Juli 2020

Ungewohnte Perspektiven auf Vertrautes und Wohlbekanntes können uns neue Denk- und Wahrnehmungsräume eröffnen. Der Kunstraum Lakeside, der in einem Wissenschafts- und Technologiepark angesiedelt ist, lädt daher Künstler*innen ein, jene Strukturen und Prozesse zu reflektieren, denen er seine Existenz verdankt. An einem Ort, an dem interdisziplinäre Forschung und Entwicklung betrieben wird, sowie Bildung, Produktion und die Bereitstellung von Dienstleistungen ineinandergreifen, entstehen...

Statement #09 | Michaela Schwentner — re-ASSEMBLY

Performative Setzung, 18. – 20. Mai 2020
Präsentation, 21. Mai – 10. Juni 2020

Historische, politische und soziale Mechanismen sind einem permanenten Wandlungsprozess unterworfen. Richtet man den Blick auf Details, stellen sich bestimmte gesellschaftliche Bewegungsmuster heraus. Die performative Installation re-ASSEMBLY von Michaela Schwentner erprobt, inwiefern diese Prozesse in den Ausstellungsraum überführt und damit sichtbar gemacht werden können. Dafür nutzt die Künstlerin vor Ort vorgefundenes Material und Elemente des Alltags und (re-)formatiert den Kunstraum Lakeside...

Statement #08 | Stefan Riebel — Performing an Artspace

Performance, 16. Jänner 2020, 14–20 Uhr
Mit Studierenden der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
Leon Galli, Frida Zack, Franziska Pätzold, Shuangshuang Liao, SeungLok Paik, Felix Almes, Yannick Harter, Lydia Marx, Lisa Kirchhoff, Tobias Fabek

Der Kunstraum Lakeside versteht sich als Ort der Produktion und Präsentation zeitgenössischer internationaler Kunst mit der Programmatik einer kritischen Diskussion gesellschaftsrelevanter Aspekte der Ökonomie. Der Raum operiert im Spannungsfeld wirtschaftlicher, wissenschaftlicher und kultureller Diskursformen. Was geschieht mit der Vorstellungskraft der Betrachter*innen, wenn in bestehende Ordnungssysteme und institutionelle Voraussetzungen wie jene des Kunstraum Lakeside interveniert wird? Wie können in einem solchen...

Statement #07 | Ralo Mayer — The Tower, the Expo, the Echo, the Cell

Performance, 9. Jänner 2020, 18 Uhr
Dauer ca. 1 Stunde

Künstlerische Forschung ermöglicht nicht nur eine ästhetische Erfahrung, sondern schafft zusätzlich die systematischen Voraussetzungen dafür, innerhalb der jeweiligen Kunstpraxis über die Rahmenbedingungen des eigenen Tuns nachzudenken und das eigene Handeln im Blickfeld zu behalten. Ralo Mayers ausgedehnte Untersuchungen sind vom Konzept der „performativen Recherche“ geprägt, einer prozessorientierten Methode künstlerischer Forschung. Eingebettet in soziale, historische und kulturelle Bedeutungszusammenhänge und unter Einsatz...

Statement #06 | Anna Vasof — Useless Machine

Performance und Screening, 4. Juli 2019, 17–20 Uhr

Die Entwicklung digitaler Technologien und als „smart“ oder „intelligent“ bezeichnete Geräte und Softwares beeinflussen das Alltagsleben mehr denn je. Die Verschmelzung analoger und digitaler Realitäten und die damit einhergehende Hoffnungen auf eine – durch und durch vernetzte und deshalb/dennoch – offene Gesellschaft, ist eine der großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Dieser Thematik begegnet Anna Vasof mit innovativen Apparaturen und Installationen...

Statement #05 | Ulrich Nausner — The Visitor

Performance, 27. Juni 2019, 19 Uhr
Dauer ca. 20 Minuten

Unsere analoge Welt ist eng verknüpft mit dem Internet, das Wissen im gleichen Maß bündelt wie fragmentiert – ein scheinbar digitales Gedächtnis, das uns wie selbstverständlich, jederzeit und allerorts zur Informationsbeschaffung und zur Verbreitung derselben Information zur Verfügung steht. Durch die Suche im virtuellen Raum mittels algorithmisch arbeitender Maschinen wechseln die Bedeutungen und Zuschreibungen von audiovisuellen, textuellen und sonstigen Inhalten...

Statement #04 | Markus Hanakam & Roswitha Schuller — PIVOT

Vortragsperformance
24. Jänner 2019
17 Uhr, Input: Apparat–LCD (A–L)
18 Uhr, Screening
19 Uhr, Input: Manierismen–Zusammenhänge (M–Z)

Bilder drücken gesellschaftliche Bedingungen aus, sie schaffen Konventionen und Standards – umgekehrt formt der gesellschaftliche Rahmen das visuelle Material, das er beinhaltet, mit. Mit PIVOT gehen Markus Hanakam und Roswitha Schuller den Möglichkeiten der Manipulation bildgebender Apparaturen und der durch sie erzeugten Bildwelten nach. Die Langzeitrecherche des Künstlerduos konzentriert sich dabei auf das digitale und medial vermittelte Bild, ein Bildformat, das...

Statement #02 | An Onghena — Performance für das Buch

Performance, 5. Juli 2018, 15 – 19 Uhr
Performer*innen, An Onghena und Tom Exelmans

„ein buch ist eine folge von räumen.
jeder dieser räume wird in einem bestimmten moment wahrgenommen –
ein buch ist auch eine bestimmte folge von momenten.“
—Ulises Carrión, 1975

Statement #01 | Edith Payer — Über Dinge

Vortragsperformance, 28. Juni 2018
14 Uhr, Diskurs #01: Die Sache mit dem Zeug
15 Uhr, Diskurs #02: Fragmentierte Wirklichkeiten
16 Uhr, Diskurs #03: Deuten und Bedeuten

Kultur konstituiert sich nicht nur durch Dinge, die gesammelt und gepflegt, aufbewahrt und in Museen der Öffentlichkeit auf Podesten und unter Glasstürzen präsentiert werden. Kultur konstituiert sich auch in der Gegenbewegung: im Wegwerfen, im besitzlos vagierenden Unrat, im Müll, den wir tagtäglich erzeugen und dem wir kaum Aufmerksamkeit schenken. Archive und Museen sind ähnlich wie Mülldeponien Schlüsselworte einer Erzeugungskultur, die...