Eröffnung, 22. Mai 2014, 19 Uhr
Ausstellung, 23. Mai – 5. Juli 2014
Ulrike Müllers Arbeit verkompliziert die übliche Rollenzuschreibung der Künstlerin auf vielfältige Weise. Zum einen agiert sie immer wieder in Gruppenzusammenhängen, zum anderen destabilisiert sie als Malerin und Zeichnerin die in diesen Medien aufgehobenen Konzepte von Originalität, Autonomie und Autor*innenschaft. Müller verschiebt ihr formales Vokabular zwischen materiellen und affektiven Zuständen und bringt verschiedene Materialien und Techniken zum Einsatz. Neben kleinformatigen Bildern aus gebrannter Emaille entstehen raumgreifende Wandbilder, Publikationen, Druckgrafiken und Performances. In ihrer jüngsten Werkgruppe beschäftigt sich Müller mit dem globalen textilen Handwerk, konkret arbeitet sie an in Oaxaca (Mexico) gewobenen Teppichen. Die Textilindustrie war immer eine der Speerspitzen der kapitalistischen Warenproduktion mit sklavenhaft organisierten Produktionsweisen. Müller ist an diesen vielfältigen Verflechtungen ebenso interessiert wie an kulturellen Transaktionen textiler Objekte, deren Transport in westliche Salons auch heute noch Differenz orientalisiert.
Ulrike Müller (* 1971 in Österreich) lebt und arbeitet in New York.
www.um.encore.at
Kuratiert von Christian Kravagna und Hedwig Saxenhuber.