Birgit Knoechl — Bald kommt der Frühling, dann werden die Steine blühen

Kunstraum Lakeside, Klagenfurt, 2022
Plakatedition im Eigenverlag
52,5 × 73,5 cm gefaltet auf 17,5 × 24,5 cm, beidseitiger Offset-Druck
Zur freien Entnahme in der Ausstellung und als Beilage in der Jahrespublikation 2022
Auflage von 1000 Stück

Künstlerische Gestaltung: Birgit Knoechl
Herausgeber*innen: Gudrun Ratzinger & Franz Thalmair

 
Zur Ausstellung

Eröffnung, 15. März 2022, 19 Uhr
Ausstellung, 16. März – 22. April 2022

Genauso wie die Linie zwei Flächen voneinander trennt, verbindet sie diese – die Linie ist konstitutiv für den Raum, den sie durchzieht; sei dies auf einem flachen Blatt Papier, oder sei dies als Pfad durch die Natur. Entlang von kunstimmanenten Fragestellungen über die zeichnerische Linie und ihr Verhältnis zum Raum setzt sich Birgit Knoechl in ihrer künstlerischen Praxis mit gesellschaftlich wirksamen Themen auseinander: Hybridisierung und Migration, Mimesis und Aneignung, Wachstum, Beschleunigung und Kontrolle. Birgit Knoechls Linien sind dabei keineswegs geradlinig. Mit Wucherungen, die den Ausstellungsraum geradezu bedrohen, indem sie Artefakte mit Formen aus der Natur zusammenbringen; mit sich in vielen Schichten überlagernden Schnitten, die mit dem Cutter aus ihrer Zweidimensionalität befreit wurden und deren Schatten immer weitere Linien hervorbringen; mit gedruckten Flächen, die innerhalb eines Bildträgers in zeichnerische Linien mutieren; mit kristallinen Körpern, deren Bestandteile mit glänzendem Latex überzogen sind und die wie die Umrisse eines Bildes im Raum sitzen; mit schwarz getuschtem Papier, dessen Beschaffenheit je nach klimatischen Bedingungen auf den Raum reagiert, lebendig – mit all diesen Methoden widersetzt sich Birgit Knoechl der Geradlinigkeit. Mehr noch – ihre Linien sind rhizomatisch, ohne Anfang und ohne Ende, entspringen sie doch aus einer Mitte heraus.
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