Inge Vavra — LATENTES MATERIAL—undisclosed memory

Eröffnung, 31. Mai 2011, 19 Uhr
Ausstellung, 1. Juni – 9. Juli 2011

„Die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen (und vice versa) / Anfänglich: Die Künstlerin folgt einer Fernsehdokumentation; eine Filmszene daraus ruft die Erinnerung an ein Kindheitserlebnis wach. Die Erinnerung manifestiert sich als Bild, ähnlich einer noch existierenden Fotografie aus Kindheitstagen. / Gestalt, Gestaltung / Gedächtnisspuren, die sich als Erregungsdisposition latent im Individuum erhalten haben, werden reaktiviert. Ästhetische und emotionale Positionen treten gegen­einander an. / Rückkoppelung – Wechselwirkung / Die Künstlerin fotografiert die Szene vom Bildschirm ab, hält so den Augenblick der Erinnerung an. Im angehaltenen Bildlauf, im nicht vollendeten Satz haben die Negativformen Raum für die Positivform, für prosaische Reihungen genauso wie für poetische Schwingungen. Sie mischt Kontaktstellen und Sollbruchstellen des Erfahrungs- und Wissensmaterials neu. […] Zeit scheint eliminierbar / Wie muss also ein ästhetischer Impuls beschaffen sein, der ein Individuum veranlasst, auf mediale Präsentationen mit eigener, imaginativer Vorstellungskraft zu reagieren? Welche Wahrnehmungsformen gestatten es dem Einzelnen, sich authentisch angesprochen zu fühlen, so dass er sich mit seiner persönlichen Erfahrung und Situation einbringen kann?“ (Inge Vavra)

Inge Vavra (* 1942 in Deutschland) lebt und arbeitet in Krumpendorf am Wörthersee und Wien.

Kuratiert von Christian Kravagna und Hedwig Saxenhuber.